Übersichtskarte und Panorama Allgäuer Alpen

Übersichtskarte

Panorama vom Hochvogel


Warum diese Karte?

Als ich in meiner ersten Bergsaison im Herbst 2000 auf dem Großen Krottenkopf stand, sah ich eigentlich nur eines: Berge. Es erschien mir unmöglich, in diesem Wirrwarr aus Gipfelzügen und Tälern irgendein System zu erkennen. Der Begriff "Allgäuer Alpen" sagte mir damals kaum mehr, als dass wohl alle Gipfel um Oberstdorf herum zu diesem Gebirge dazu gezählt werden können. Nicht anders wird es wohl den meisten Wanderern im Allgäu gehen und selbst viele Einheimische scheitern an dem Versuch, die Allgäuer Alpen in ihrer Ausdehnung klar abzugrenzen.

Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit den Allgäuer Alpen, aber trotz intensivem Kartenstudiums hatte auch ich lange meine Probleme damit, die Gliederung der Allgäuer Alpen vollständig zu erfassen. Dies veranlasste mich zum Zeichnen der oben dargestellten Karte, welche konsequent auf sämtliche Details verzichtet. Herausgekommen ist eine Übersicht, welche so auf keiner mir bekannten Karte dargestellt ist: Die Zuordnung der einzelnen Gebirgsgruppen und ihre Vernetzung untereinander. Die Karte ist sicherlich in vielen Punkten verbesserungsbedürftig, aber für einen groben Überblick ist sie hervorragend geeignet. Ich hätte zu gerne auch noch die verschiedenen Wasserläufe und die wichtigsten Gipfel benannt und eingezeichnet, aber Sie sehen selbst, dass es an einigen Ecken auch ohne diese Informationen schon recht gedrängt zugeht.

Wer immer Interesse verspürt, von dieser Übersicht aus mehr ins Detail gehen, dem empfehle ich die Karte vom Bayerischen Vermessungsamt auf meiner Ausrüstungsseite. Sie erfasst nahezu das vollständige Gebiet der Allgäuer Alpen. Eine hervorragende Dokumentation über die Gipfel und ihre Gliederung innerhalb der jeweiligen Gebirgsgruppen finden Sie auf der Webseite www.allgaeuergipfel.de der Vavra-Brüder. Die hier gewonnenen Kenntnisse können Sie mit meinen Panoramaaufnahmen weiter vertiefen.

Ein paar Worte zur Einteilung der Gebirgsgruppen

Die Grenzen zwischen den einzelnen Gebirgsgruppen sind sowohl geologisch, als auch morphologisch bedingt. Obwohl ihre Grenzen meist eindeutig definiert sind, erscheint es einem mitunter auf Anhieb nicht immer logisch, warum die Einteilung genau so vorgenommen wurde. Wenn man sich mit der Materie näher auseinandersetzt, dann kommt man jedoch zu dem Schluss, dass die Einteilung unter Berücksichtigung der verschiedenen Aspekte richtig gewählt wurde. Hier ein kleines Beispiel:

Die Hornbachkette endet für den Betrachter (auf dem Hochvogel) an dem Gipfelpaar der Öfner- und Krottenspitze. Es erscheint unlogisch, diese bereits zwei Gipfel früher an der scheinbar unbedeutenden Hornbachspitze enden zu lassen. Berücksichtigt man jedoch, dass an der Hornbachspitze ein bedeutender Seitenkamm der Hornbachkette nach Süden abzweigt, welcher unter anderem den höchsten Allgäuer Gipfel, den Großen Krottenkopf, trägt und außerdem der Allgäuer Hauptkamm ab Mädelegabel ohne Unterbrechung fortsetzt werden muss, dann erscheinen die Grenzen wieder nachvollziehbar und logisch.

Nicht immer existiert jedoch eine offizielle Gruppenzuordnung in der Literatur. Dies gilt im Wesentlichen für die Gipfelzüge links und rechts des Kleinwalsertals und für die Vorgebirgskämme westlich der Iller. Ich habe dann die Zuordnung nach Abwägung der geologischen und morphologischen Eigenheiten des jeweiligen Gebiets vorgenommen. Der Zug vom Fellhorn zum Großen Widderstein wird mitunter auch nur als Schafalpen bezeichnet, ebenso trifft man für den gesamten Zug von den Kackenköpfen über den Hohen Ifen zur Höferspitze auf den Namen Walsertaler Berge. Eine solche Einteilung empfinde ich persönlich hinsichtlich der geologischen Verschiedenheiten als viel zu grob. Der kleine Gebirgsstock des Großen und Kleinen Widdersteins mit Bärenkopf könnte geologisch einerseits den Schafalpen, andererseits auch der Baader Bergumrahmung zugeordnet werden. Morphologisch erscheint das Widdersteinmassiv jedoch als selbstständiger Gebirgsstock und verlangt geradezu nach einer eigenen Bezeichnung. Bei der Namensgebung der Vorgebirgsketten habe ich mich an die wenig kreative Einteilung des AVFs nach geologischen Gesichtspunkten gehalten. Die Namensgebung (nicht die Zuordnung!) der übrigen Gruppen der Allgäuer Alpen richtet sich schließlich nach geographischen Gesichtspunkten und nicht nach geologischen. "Helvetische Kreide" gilt selbstredend auch für das Ifenmassiv und die Nagelfluhkette müsste dann konsequent "Nördliche Molassegruppe" genannt werden.

Auch die Vilser und Tannheimer Gruppe gehören zu den Allgäuer Alpen. Sie bilden jedoch einen selbstständigen Gebirgsstock mit klaren, natürlichen Grenzen und haben so schon den Charakter eines eigenständigen kleinen Gebirges.

Sie sind über eine Suchmaschine auf diese Seite gelangt? Hier öffnen Sie die www.gipfelsuechtig.de Startseite