Über den Jöchelspitzkamm
(Jöchelspitze, Rothornspitze, Strahlkopf, Ramstallkopf)
 
Gipfelhöhen:

  Ausgangsort:

Jöchelspitze: 2226m   Holzgau (1100m)
Rothornspitze: 2392m    
Strahlkopf: 2389m    
Nordeck: 2361m    
Ramstallkopf: 2536m   > zur Legende der Bewertungsskala
 
Mögliche Varianten

1) Vollständige Überschreitung von der Jöchelspitze bis zum Ramstallkopf
 
Steigmeter/Gehzeit

1770hm

9h 15min
Landschaftliche Traumtour über geologisch und botanisch interessante Grasberge mit herrlichen Kontrasten zwischen Fels und Gras - kaum zu toppen! Die Überschreitung der Rothornspitze erfordert sicheren Tritt, aber keine Kletterei. Die Steilrinne vom Nordeck hinab zum Karjoch ist im oberen Teil II und sehr steil - nur für wirklich Geübte! Die etwas mühsame Besteigung des Ramstallkopfs verlangt ein wenig Orientierungssinn und Kletterfertigkeit bis I, welche aber durch die außergewöhnliche Brüchigkeit des Gesteins besondere Vorsicht verlangt. Dies gilt besonders für den stellenweise recht ausgesetzten Grat. Herrliche Aussicht vom Gipfel, besonders auf den Großen Krottenkopf! Den mäßig steilen Schuttrücken empfand ich im Abstieg als unangenehm (griffarm und dünne Geröllauflage), wirklich trittsicheren Gehern wird er wohl leichter fallen. Bei Umgehung der Steilrinne am Nordeck wird die Tour leichter (4 Karabiner bzgl. Ramstallkopf), es kommen aber 70 Höhenmeter hinzu. Die komplette Überschreitung erfordert besonders gute Kondition. Die Rothornspitze wird kaum bestiegen, der Ramstallkopf noch seltener. Insgesamt eines der Toptouren dieser Seite!
Schwierigkeit
Kondition
Orientierung
Landschaft/Aussicht
Wanderbetrieb
   
2) Überschreitung ohne Ramstallkopf
 
Steigmeter/Gehzeit

1540hm

7h 30min
Begnügt man sich mit der Überschreitung bis zum Nordeck, wird die Tour wesentlich einfacher (bei Umgehung der Steilrinne zum Karjoch). Nur die Rothornspitze verlangt Trittsicherheit, ein wenig Schwindelfreiheit und eine rechtzeitige Erkundung der günstigsten Aufstiegsroute von der Jöchelspitze aus. Vorsicht ist beim Abstieg über den trittigen, aber mit feinem Geröll bedeckten Nordgrat geboten! Hier dürfen keine Fehler passieren! Der Aufstieg zum Strahlkopf ist für Geübte sehr leicht, auch Anfänger können sich das bei solidem Schuhwerk zutrauen. Abstieg über die Westseite des Nordecks zum Westhangsteig. Besonders schön ist der Rundumblick von der kaum bestiegenen Rothornspitze, doch bieten auch die anderen Gipfel schöne Blickwinkel. Auch wenn man auf das Highlight des Ramstallkopfs verzichtet, bleibt diese landschaftlich besonders hübsche und abwechslungsreiche Tour ein besonderer Genuss.
Schwierigkeit
Kondition
Orientierung
Landschaft/Aussicht
Wanderbetrieb
3) Überschreitung bis zum Nordeck bei Umgehung der Rothornspitze
 
Steigmeter/Gehzeit

1410hm

6h 45min
Weniger ausgefallen, aber immer noch sehr lohnend, ist der Verzicht auf eine Überschreitung, wobei nur die Jöchelspitze und der Strahlkopf mit seinem Nordeck bestiegen werden. Dafür ist diese genussreiche Wanderung auch Anfängern zu empfehlen, sofern ein erfahrener Begleiter dabei ist (ein wenig Orientierung im ersten Drittel des Anstiegs erforderlich). Am Strahlkopf muss man kurz auch mal Hand anlegen, der Anstieg ist aber markiert. Der Übergang zum Nordeck verlangt wegen dem nach Osten steil abbrechenden Rücken Vorsicht, doch muss man nicht unmittelbar auf der Gratkante gehen. Die Jöchelspitze ist ein beliebter Aussichtspunkt und auch der Westhangsteig ist mäßig frequentiert, aber keinesfalls überlaufen. Wenn man rechtzeitig aus den Federn kommt ist man am Gipfel der Jöchelspitze allein, weil die Jöchelspitzbahn dann noch nicht fährt (und dann sind es immer noch fast 500hm von der Bergstation bis zum Gipfel). Die Aussicht von den Gipfeln ist etwas eingeschränkter als von der Rothornspitze bzw. vom Ramstallkopf aus, aber trotzdem reizvoll. Die Steighöhe verlang ein gewisses Maß an Kondition, ist aber für Geher mit solider Grundkondition an einem Tag zu bewältigen.
Schwierigkeit
Kondition
Orientierung
Landschaft/Aussicht
Wanderbetrieb
   
 
Lieber Bergfreund,

bei den auf gipfelsuechtig.de vorgestellten Tourenvorschlägen handelt es sich um außergewöhnlich schöne und spannende Bergfahrten, welche aber mitunter in ihrer Gesamtanforderung als recht anspruchsvoll eingestuft werden müssen. Für eine gefahrlose Nachbegehung sind neben Unternehmungslust und guter Ausrüstung vor allem zwei Dinge von großer Wichtigkeit: Vernunft und alpine Erfahrung. Die jährlich steigende Anzahl teils tödlicher Bergunfälle zeigt, dass viele Bergbegeisterte sich in Ihrem Unternehmungsdrang überschätzen oder dem alpinem Gelände nicht den nötigen Respekt zollen. Besonders erschreckend ist bei näherer Betrachtung, dass es sich hierbei noch nicht einmal immer um besonders anspruchsvolle Touren handelt.

Meine dringende Bitte an Sie ist deshalb: Überprüfen Sie kritisch Ihre Bergerfahrung und lassen Sie bei Auswahl und Durchführung der Touren Vernunft walten. Nicht die schwierigste Tour ist die schönste, sondern jene, welche an Ihre individuelle Bergerfahrung angepasst ist. Es wäre für mich als Autor dieser Seite furchtbar, wenn Ihnen aufgrund meiner Tourenvorschläge etwas zustoßen sollte.

Die Bewertung der Schwierigkeiten auf meiner Seite erfolgt in der Regel sachlich und eher streng, was erfahrenen Gehern die korrekte Einordnung der Anforderungen erleichtern soll. Berücksichtigen Sie bitte, dass sich auch meine leichteren Touren teilweise in alpinerem Gelände mit allen damit verbundenen Risiken bewegen. Eine genauere Einordnung der von mir bei der Tourenbewertung verwendeten Schwierigkeitsskala finden Sie unter "Verschiedenes -> Bewertungen".

Wann immer Sie unsicher sind oder noch Fragen haben: Schreiben Sie mir eine Email oder rufen Sie mich einfach an (siehe Angaben unter "Impressum"). Ich helfe immer gerne weiter! Ich wünsche Ihnen schöne und erfolgreiche Bergtouren.

Boris Stephan (Webmaster gipfelsuechtig.de)

 
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