Über den Himmelschrofenzug
 
Gipfelhöhen:

  Ausgangsort:

Himmelschrofen: 1672m, 1760m, 1790m   Oberstdorf, Parkplatz Oberer Renksteg (820m)
Klupper: 1777m    
Vorderer Wildgundkopf: 1936m    
Hinterer Wildgundkopf: 1954m    
Schmalhorn: 1952m   > zur Legende der Bewertungsskala
 
Mögliche Varianten

1) Vollständige Überschreitung vom Himmelschrofen bis zum Schmalhorn
 
Steigmeter/Gehzeit

1750hm

11h 30min
Eine sehr anstrengende, landschaftlich jedoch reizvolle und geologisch interessante Überschreitung auf einem vom Wandertourismus völlig ignorierten Gipfelkamm. Nur die Gipfelbücher des Himmelschrofen und des Vorderen Wildgundkopfs belegen, dass zumindest diese Gipfel gelegentlich bestiegen werden (während der Saison wenige Einträge pro Woche). Der Übergang zum Hinteren Wildgundkopf und Schmalhorn wird jedoch nur selten durchgeführt. Die Schlüsselstelle bildet hier ein beinahe senkrechter, sehr brüchiger Felsturm (II), der ausgesetzt erklettert werden muss (heikel). Ansonsten überwiegt leichte, jedoch luftige Kletterei (I) mit häufigen "Gehpassagen" dazwischen. Die Schwierigkeiten beim Übergang vom Hinteren Wildgundkopf zum Schmalhorn sind durch Ausweichen in die Westflanke umgehbar, dann aber sind ein ausgeprägter Orientierungssinn und genügend Kraftreserven erforderlich. Der Aufstieg zum Vorderen Wildgundkopf und der Übergang zum Hinteren Wildgundkopf sind weglos, aber markiert. Reizvolle Tiefblicke in die Täler und auf die Oberstdorfer Gipfel, sowie interessanter Wechsel vom Hauptdolomit zum Fleckenmergel am Schmalhorn.
Schwierigkeit
Kondition
Orientierung
Landschaft/Aussicht
Wanderbetrieb
   
2) Überschreitung vom Himmelschrofen bis zum Hinteren Wildgundkopf (Rückkehr über Vorderer Wildgundkopf)
 
Steigmeter/Gehzeit

1650hm

10h 15min
Verzichtet man auf den Übergang zum Schmalhorn, bleibt als Schlüsselstelle noch eine kurze, jedoch beinahe senkrechte Wandstufe, welche etwas ausgesetzt abgeklettert werden muss (II). Ansonsten erfordert der Übergang zum Hinteren Wildgundkopf wegen des vielfach brüchigen Gesteins einen trittsicheren Geher mit etwas Schwindelfreiheit, wobei vielfach auch mal Hand angelegt werden muss (I). Der Übergang kann aber bis auf die erwähnte Schlüsselstelle als ähnlich schwierig eingestuft werden, wie der Aufstieg zum Vorderen Wildgundkopf. Man kommt zwar nicht in den Genuss des plötzlichen Landschaftswechsels am Schmalhorn, die Tour bleibt aber wegen der herrlichen Blicke und der unberührten Wildnis sehr lohnend. Der Klupper erfordert beim Übergang vom Vorkopf zum Hauptgipfel Konzentration und sicheren Tritt im steilen Grasgelände (sehr bröselig), kann aber auch ausgelassen werden. Reizvoller Aufstieg zum Himmelschrofen von der Schlosswies und äußerst lohnende Aussicht vom Gipfel des Vorderen Wildgundkopfs.
Schwierigkeit
Kondition
Orientierung
Landschaft/Aussicht
Wanderbetrieb
   
3) Himmelschrofenüberschreitung mit Klupper und Vorderer Wildgundkopf
 
Steigmeter/Gehzeit

1450hm

8h 15min
Wer als trittsicherer Bergsteiger mit Kletterfertigkeit bis I eine reizvolle und dabei kaum durchgeführte Tour im Oberstdorfer Raum sucht, der wird an dieser landschaftlich interessanten und abwechslungsreichen Tour seine Freude haben. Besonders schön ist der Aufstieg von der Schlosswies auf den Himmelschrofen sowie die Aussicht von diesem und dem Vorderen Wildgundkopf. Der Aufstieg zum Vorderen Wildgundkopf erfordert leichte Kletterei bis I, welche aber auf dem stellenweise unzuverlässigen Untergrund Vorsicht gebietet und wegen der Geländesteilheit auch etwas Schwindelfreiheit abverlangt. Die optionale Besteigung des Kluppers erfordert keine Kletterei, auf den letzten Meter aber etwas Erfahrung mit bröseligen Steilgrasgelände (Grödeln sehr angenehm). Auch der Abstieg vom Südgipfel des Himmelschrofens erfordert Trittsicherheit. Konditionell ist die Tour als anstrengend einzustufen, ist aber für sportliche Geher gut zu bewältigen. Im ersten Drittel des Aufstiegs von der Schlosswies ist etwas Orientierungsvermögen bzw. Aufmerksamkeit gefragt, der Aufstieg zum Klupper erfordert etwas Spürsinn für die günstigste Geländeausnutzung.
Schwierigkeit
Kondition
Orientierung
Landschaft/Aussicht
Wanderbetrieb
   
4) Nur Himmelschrofenüberschreitung
 
Steigmeter/Gehzeit

1000hm

6h 00min
Wer einigermaßen trittsicher und schwindelfrei ist, lange Touren und Klettereinlagen dagegen scheut, der liegt mit dieser kaum begangenen, landschaftlich jedoch interessanten und abwechslungsreichen Tour richtig. Reizvoller Aufstieg von der Schlosswies über das Gierenbad mit hübschen Blicken auf Oberstdorf. Sehr lohnende Aussicht auf die Oberstdorfer Gipfelwelt vom Himmelschrofengipfel mit Buch. Der Aufstieg im ersten Drittel erfordert etwas Aufmerksamkeit, da die Trittspuren sich kurzfristig verlaufen. Im oberen Bereich ist die Steigspur wieder deutlich und gegen Ende auch markiert. Der Aufstieg ist nicht schwer, verlangt an einigen Stellen jedoch Trittsicherheit und auch bereits etwas Schwindelfreiheit. Er wird aber wohl einem geübten Wanderer keine Probleme bereiten. Der Abstieg am Südgrat bzw. die Begehung des Osthangsteiges erfordert Konzentration und vorsichtiges Gehen, sollte aber bei Kräften ebenfalls sicher zu bewältigen sein. Dies ist jedoch keine Anfänger-Tour! Als bequeme Tagestour durchführbar.
Schwierigkeit
Kondition
Orientierung
Landschaft/Aussicht
Wanderbetrieb
   
 
Lieber Bergfreund,

bei den auf gipfelsuechtig.de vorgestellten Tourenvorschlägen handelt es sich um außergewöhnlich schöne und spannende Bergfahrten, welche aber mitunter in ihrer Gesamtanforderung als recht anspruchsvoll eingestuft werden müssen. Für eine gefahrlose Nachbegehung sind neben Unternehmungslust und guter Ausrüstung vor allem zwei Dinge von großer Wichtigkeit: Vernunft und alpine Erfahrung. Die jährlich steigende Anzahl teils tödlicher Bergunfälle zeigt, dass viele Bergbegeisterte sich in Ihrem Unternehmungsdrang überschätzen oder dem alpinem Gelände nicht den nötigen Respekt zollen. Besonders erschreckend ist bei näherer Betrachtung, dass es sich hierbei noch nicht einmal immer um besonders anspruchsvolle Touren handelt.

Meine dringende Bitte an Sie ist deshalb: Überprüfen Sie kritisch Ihre Bergerfahrung und lassen Sie bei Auswahl und Durchführung der Touren Vernunft walten. Nicht die schwierigste Tour ist die schönste, sondern jene, welche an Ihre individuelle Bergerfahrung angepasst ist. Es wäre für mich als Autor dieser Seite furchtbar, wenn Ihnen aufgrund meiner Tourenvorschläge etwas zustoßen sollte.

Die Bewertung der Schwierigkeiten auf meiner Seite erfolgt in der Regel sachlich und eher streng, was erfahrenen Gehern die korrekte Einordnung der Anforderungen erleichtern soll. Berücksichtigen Sie bitte, dass sich auch meine leichteren Touren teilweise in alpinerem Gelände mit allen damit verbundenen Risiken bewegen. Eine genauere Einordnung der von mir bei der Tourenbewertung verwendeten Schwierigkeitsskala finden Sie unter "Verschiedenes -> Bewertungen".

Wann immer Sie unsicher sind oder noch Fragen haben: Schreiben Sie mir eine Email oder rufen Sie mich einfach an (siehe Angaben unter "Impressum"). Ich helfe immer gerne weiter! Ich wünsche Ihnen schöne und erfolgreiche Bergtouren.

Boris Stephan (Webmaster gipfelsuechtig.de)

 
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