Asserlespitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Aserlespitze 2337 m
Südliche Gamplespitze 2325 m
Nördliche Gamplespitze 2324 m
Karlekopf 2270 m
Aserlekopf 2282 m
 

Die Aserlespitze von der Nördlichen Gamplespitze

Gruppe:
Loreagruppe

Route:
Überschreitung vom Karlekopf über Aserlespitze und Gamplespitzen zum Aserlekopf

Schwierigkeiten:
II (wenige Stellen, hier brauchbare Felsqualität) und I, aber auch viel anspruchsvolles, teilweise leicht exponiertes alpines Gehgelände, das aufgrund der splittrigen Felsqualität konzentriertes Steigen und gute Trittfestigkeit gebietet. Auch ist ein gewisser Spürsinn für die jeweils günstigsten Durchstiegsmöglichkeiten bei dieser Tour unerlässlich. Im alpinistischen Gesamtanspruch sollte die Komplettüberschreitung deshalb auch ohne die Existenz von kniffligen IIer-Stellen nicht allzu leichtfertig unterschätzt werden. Es bieten sich allerdings mehrere Abstiegsmöglichkeiten nach Norden ins Loreggkar an.

Wissenswertes:
Die Aserlespitze gehört, wie ihre Nachbarn, zu den wirklich einsamen Gipfeln der Lechtaler Alpen. Zu abgelegen, zu wenig Gipfelcharakter und zu niedrig sind die Gipfel der Aserleguppe, als dass sie das Interesse der Bergsteiger auf sich ziehen könnten. Und so sind es in erster Linie die einsamkeitssuchenden Alpinisten, welche den langen Zugang auf sich nehmen und unerwartet feststellen, dass eine Gesamtüberschreitung dieser Gruppe ein unerwartet spannender und lohnender Leckerbissen für all diejenigen ist, welche absolut ursprüngliches Gelände lieben und mit den hier häufiger anzutreffenden Eigenheiten des Hauptdolomits zurecht kommen. Zugang am besten über eine ins Rotlechtal führende Forststraße, deren Ausgang sich in einer ausgeprägten Rechtskurve ca. 3 km nach Ortsausgang Rinnen befindet (hier begrenzte inoffizielle Parkmöglichkeit). Knapp 3 km auf der Forststraße taleinwärts, dann links ab mit ca. 50 m Höhenverlust über den Rotlech und jenseits auf schmalem Steig steil bergan um den Schönbichlkopf ins Loreggtal und noch weit bis zum Loreggjoch. Tipp: Dort wo der (nicht immer ausgeprägte, aber markierte ) Steig im leichten Linksbogen um einen nördlichen Seitengrat der Aserlespitze führt, lohnt es sich im Falle des Vorhabens einer Komplettüberschreitung einen Blick auf das Abstiegsgelände vom Sattel zwischen Aserlekopf und Schönbichlkopf zu werfen und einzuprägen. Route: Vom Loreggjochn ganz unschwierig über den gut gangbaren, aber weglosen Rücken auf den Karlekopf. Dann zunächst auf dem Grat bis dieser ungangbar wird. Weiter etwas unterhalb der Grathöhe in unangenehm brösliger Querung südlich hindurch in den folgenden weiten Sattel. Der zunächst hindernislose Graskamm leitet an eine von senkrechter Schichtung geprägte Hauptdolomitzone heran, welche durch eine bizarre Formation hübscher Turmgruppen - ein Felskopf wird nördlich auf schmalem Felsband umgangen (II-) - mit einigen schönen Kraxelstellen zum Gipfelkamm der Aserlespitze leitet. Auf Schutt und Grasposter in die Aserlescharte hinab und über den breiten Graskamm gegen die Südliche Gamplespitze hinauf, wo sich der Grat felsig zusammenschnürt. Über ein etwas schärferes splittriges Gratstück zu einem markanten Felskopf, der rechts herum (nicht in die Flanke absteigen) auf einem guten, aber nicht sofort erkennbaren Felsband umgangen wird. Jenseits über gut gestufte Schrofen (I+) hinab und wieder leichter auf die Südliche Gamplespitze. Beim Übergang zur Nördlichen Gamplespitze wird der nahezu senkrechte Gipfelaufschwung (III) kurz nach links absteigend auf gut gangbarem Geröllband umgangen und man erreicht die Nördliche Gamplespitze über ihre westliche Schuttabdachung. Auch beim vermeintlich hindernislosen Übergang zum kreuzgeschmückten Aserlekopf behindern einige schroffe Felsköpfe einen allzu leicht gelaubten Weiterweg. Das erste schroffe Gratstück wird rechts umgangen, dann durch eine wilde Felsrinne (I+) in den Sattel, wo man immer die besten Durchstiege suchend in netter Kletterei (I) den fast ausschließlich von Einheimischen bestiegenen Aserlekopf erreicht. Beim Abstieg in den Sattel vor dem Bichlwaldkopf (Grünjöchle) hält man sich am besten immer im Bereich der festen hellen Felsen und studiert rechtzeitig die Durchquerung des folgenden Latschenfelds durch die von oben gut sichtbaren Gassen. Vom Sattel in geschickter Ausnutzung der Geländestruktur durch die ziemlich steile Grasflanke hinab in nur noch wenig geneigtes Grasgelände, wo man bequem bis zu den ersten Fichten absteigt. Nun durch Morast, teilweise auf Trittspuren, immer weiter nach Osten, bis man auf den querenden Steig vom Aufstieg trifft.