Hochgwas

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Hochgwas 2365 m
Hinterer Riefenkopf 2306 m
Wannekopf 2319 m
Seitekopf 2344 m
 

Hochgwas-Südflanke von der Reichspitze. Links der Übergang zum Seitekopf.

Gruppe:
Lichtspitzgruppe

Route:
Vom Sattele über die Südflanke. Anschließend Übergang zum Seitekopf

Schwierigkeiten:
Steiles, aber gut gestuftes Gras und Grasschrofen in der Südflanke (entspricht I), sowie eine kurze, etwas luftige Stufe (I) am Gipfelgrat. Übergang zum Seitekopf kurze Stellen II (hier brauchbare Felsqualität), aber auch steiler Mix aus brüchien Schrofen, Geröll und Gras, welches Erfahrung mit solchem Gelände sowie gute Trittsicherheit zwingend erfordert.

Wissenswertes:
Der Hochgwas ist ein ganz wenig beachteter Gipfel, der aber mit einer sehr schönen Aussicht ins Parzinn aufwartet und zusammen mit dem Übergang zum Seitekopf auch in alpiner Hinsicht überzeugt. Ganz besonders lohnt sich eine Besteigung im zeitigen Frühjahr oder Spätherbst, denn die süd- und südwestseitige Ausrichtung der Zustiege sind als eine der ersten in den Lechtaler Alpen aper. Route: Von Gramais über ein alpines Steiglein, das sich teilweise in einem Block- und Geröllfeld verliert, mühsamer als erwartet ins Sattele zwischen Hochgwas-Kamm und Potschallkopf. Der Grat vom Sattele endet etwas oberhalb an einem Felskopf in der Hochgwas-Südflanke. Weiter rechts erkennt man vom Sattele eine ausgeprägte Grasschrofenritte, welche zwischen o.g. Kopf und einem weiter östlich liegenden Kopf zu einer Grasabdachung emporleitet. Diese Rippe vermittelt den besten Anstieg. Vom Sattele kurz nach Süden bis in die Nähe der Felsen. An geeigneter Stelle vom Grat ab und Querung nach Osten zu beschriebener Rippe und auf dieser (keinesfalls in der Rinne links davon!) steil, aber gut gestuft zur Grasabdachung. Wieder einfach auf den völlig unbedeutenden Hinteren Riefenkopf. Von dort über den trittigen, leicht luftigen Grat zum Westende des Hochgwas und Übergang mit kurzem Abstieg in eine Einschartung (luftig, nicht zuverlässige Gratschrofen) zum höchsten Punkt am Ostende. Zurück zum Hinteren Riefenkopf und entlang des Grats nach Westen. Über Trümmerschrofen, welche Erfahrung und vorsichtiges, trittsicheres Steigen erfordert, steil auf den Wannekopf (I). Weiter auf dem Grat nach Westen und über luftige, aber feste Schrofen zum Steilaufschwung eines markanten Gratturms. Dieser wird durch Abstieg nach Süden und Vorsicht gebietender Querung in der von Geröll- und Grasschrofenmix gekennzeichneten Südflanke (unterhalb Abbrüche!) umgangen. Man sollte die Querung weder zu nahe an den Felsen des Turms noch zu tief angehen, hier ist Geländebeurteilungsvermögen gefragt. Von dieser Seite ist der Gratturm einfach ersteigbar. Die nun folgenden Gratköpfchen werden mal links, mal rechts des Grats auf Bändern und kantigen Griffen und Tritten hübsch und luftig überschritten (I-II), dazwischen immer wieder auch Gehpassagen - ein abwechslungsreicher und lohnender Übergang. Zum Schluss hindernisloser Gratkamm zum Seitekopf. Hinweis für den Abstieg nach Gramais: Am oberen Ende der Lawinenverbauungen nicht weiter dem Grat Richtung Riefen folgen, wo sich ein verirrter, letzter roter Punkt befindet. Die Markierungen leiten durch die Lawinenverbauungen in Richtung eines Jagdstands, was im Abstieg schnell übersehen werden kann.