Pleiskopf

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Pleiskopf 2656 m
Etlerkopf 2693 m
Muttlerkopf 2617 m
 

Pleisspitzen, Etlerkopf, Pleiskopf und Muttlerkopf vor den Allgäuer Alpen

Gruppe:
Feuerspitzgruppe

Route:
Von Westen aus dem Sulztal

Schwierigkeiten:
Die Schlucht auf den Pleiskopf fordert sehr gute Trittsicherheit und Erfahrung in einem ungewöhnlich steilen Mix aus schiefrigen Geröll, Blockwerk und Schrofen. Trotz weniger Kletterstellen nur für erfahrene Alpinisten! Helm wegen Steinschlaggefahr dringend anzuraten! Auch der Übergang zum Muttlerkopf verlangt beim Abstieg in die trennende Scharte absolut sicheres Steigen in steil abschüssigem Gelände (II-). Die Mitnahme des Etlerkopf ist an einigen kürzeren Gratpassagen ausgesetzt und z.T. brüchig (II)!

Wissenswertes:
Der Pleiskopf und seine Trabanten dürfen zusammen mit der Freispitzüberschreitung zu den landschaftlich außergewöhnlichsten und eindrucksvollsten Gipfeln der Lechtaler Alpen gezählt werden. Beim Zustieg eindrucksvolle Nahblicke auf die gewaltige Nordwand der Holzgauer Wetterspitze, auf dem Gipfel surreal anmutender Rundumblick über das breite Gipfelplateau hinweg. Eine Besteigung des Muttlerkopfs und des Etlerkopfs ergänzt diese Tour um weitere ungeahnte, beeindruckende Blickwinkel, welche in dieser Intension wirklich nur ganz selten anzutreffen sind. Beste Wetterlage sollte deshalb Pflicht für diese landschaftliche Ausnahmetour sein, denn alpinistisch lohnt die Besteigung dieser Gruppe nur sehr begrenzt. Nur eine Hand voll Besucher pro Jahr finden sich in den Gipfelbüchern von Pleis- und Etlerkopf - diese Gruppe gehört also wirklich zum einsamsten, was die Lechtaler Alpen zu bieten haben. Route: Mit dem Bike über die sehr steile Forststraße zur Sulzlalm im Sulztal und noch etwas weiter, bis die Forststraße unfahrbar wird. Weiter zu Fuß bis zur Materialseilbahn der Frederic-Simms-Hütte und noch etwas weiter zum Austritt des Kars, welches zur Schafscharte zwischen Etlerkopf und Holzgauer Wetterspitze emporleitet. Nun am besten auf der mittleren Grasrippe, welche links und rechts von zwei Wasserläufen begleitet wird, steil bergan, wobei insbesondere im Abstieg auf die zahlreichen Eingänge der hier vielfach anzutreffenden Murmeltiere zu achten ist (Verletzungsgefahr). Oder weiter, aber bequemer, über die Frederic-Simms-Hütte hierher, wobei man nach Querung in das von steilem Schutt dominierten Kar möglichst bald versuchen sollte, die o.g. Grasrippe zu erreichen, welche hier nun gut gangbar ist (rote Markierungen weisen den günstigsten Aufstieg, in der blendenden Morgensonne jedoch kaum erkennbar). Die Grasrippe läuft in ausgedehnten Schutthalden aus. In mühsamer Schutttreterei weiter bergan, wobei man nicht nach rechts in die Schafscharte steigt, sondern zunächst die Scharte zwischen einem Felskopf rechts und einem markanten Turm links ansteuert, welche man jedoch NICHT betritt! Noch unterhalb des Turms links ab über eine Felsstufe (II, rote Markierung, aus o.g. Scharte gut zu erkennen) in eine versteckte Schlucht, welche - nicht ganz einfach - über Schrofen, rutschendes Geröll und Blockwerk sehr steil zum Gipfelplateau des Pleiskopf leitet. Teleskopstöcke leisten hier insbesondere im Abstieg wertvolle Hilfe. Für den Übergang zum Muttlerkopf folgt man in genussreicher Wanderung dem Gipfelplateau des Pleiskopfs, bis sich dieses plötzlich scharf zusammenschnürt und sehr steil zur Scharte zwischen beiden Gipfeln absinkt. Hier kurz nach Westen am Pleiskopfrücken hinab, dann über die gut gestuften Schrofen eines rinnenartigen Bandes zur Scharte (I-II, vorsichtiges Steigen ist absolute Voraussetzung) zur Scharte und wieder einfach auf den Muttlerkopf. Der Anstieg vom Pleiskopf auf den Etlerkopf führt über dessen Westgrat, wobei man eine scharfe Gratkante hinter dem ersten ausgesetzten Kopf entweder sehr ausgesetzt auf schmalem Band links umgeht (nicht gewagt) oder diese Passage rechts in der Flanke etwas absteigend, dann durch einen Spreizschritt über einen Riss hinweg umgeht. Dann einfacher über den nun hindernislosen Grat zum aussichtsreichen Gipfel. Beim Abstieg bis auf genannte Stelle nicht in die Flanke ausweichen!