Elferkopf

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Elferkopf 2387 m
Liechelkopf 2384 m
Zwölferkopf 2224 m
 

Zwölferkopf (links), Elferkopf (mitte) und Liechelkopf (rechts)

Gruppe:
Schafalpen

Route:
Aufstieg über Schönesbodenalpe zum Sattel zwischen Zwölferkopf und Elferkopf. Abstecher zum Zwölferkopf. Über den Nordgrat zum Elferkopf-Gipfel und Gratübergang zum Liechelkopf (s. auch Liechelkopf).

Schwierigkeiten:
Anspruchsvolle Tour für waschechte Alpinisten. In der Westflanke des Elferkopfs trittsarmes, in den Morgenstunden zudem meist feuchtes Steilgras. Steilgraserfahrung und Orientierungssinn deshalb unerlässlich. Die Mitnahme eines Pickels ist ratsam. Abstecher zum Zwölfer problemlos, auch der Aufstieg am Grat zum Elfer bereitet auf guten gerölligen Tritten eher wenig Probleme. Eine kurze Kletterstelle unterm Gipfel (II, fest). Gratübergang zum Liechelkopf ausgesetzt, perfekte Trittsicherheit auf schmalen Gras- und Grasschrofengraten unerlässlich. Kurze Kletterstellen bis II+ in relativ festem Fels.

Wissenswertes:
Diese Grattour darf sicherlich zu den eindrucksvollsten Grattouren des Kleinwalsertals gezählt werden und wäre eigentlich ein Tourenbericht wert gewesen. Die Unternehmung bleibt leider aus o.g. Gründen erfahrenem Bergsteigerpublikum vorbehalten. Route: Im Gemsteltal zur Tonisgemstelalpe. Nach Querung des zweiten Bachs an dessem rechten Rand zunächst weglos empor (rechts unterhalb liegt die Gemstelalpe), weiter oben dann auf guten Pfadspuren durch das Steilgelände rechts des Tobels zur Schönesbodenalpe. Im leichten Linksbogen hinüber zu einem Bach in der steilen Westflanke des Elferkopfs, welcher sich hier in zwei Äste aufteilt. Von hier Querung nach links über eine freie Grasfläche, kurz darauf durch Buschwerk (Trittspuren) nach Norden und über ein schmales Bachbett auf eine freie Grasrippe (das Bachbett erweitert sich oberhalb zu einer unüberwindbaren, scharf eingeschnittenen Runse). Auf der Rippe steil und mühsam empor und schräg nach links, oberhalb die plattigen Stellen meidend, zu einer ausgeprägten Grasrippe, welche vom Elfergipfel herabzieht. Über diese hinweg und in den Sattel zwische Zwölferkopf und Elferkopf. Damit wäre der unangenehmste Abschnitt überstanden. Ein Abstecher zum Zwölferkopf bietet sich an (keine nennenswerte Schwierigkeiten, hübsche Tiefblicke ins Kleinwalsertal). Über den Nordgrat verhältnismäßig unschwierig auf gerölldurchsetzten Grastritten (ähnlich dem Gratanstieg am Linkerskopf) zu einem Aptychenwandl unterm Gipfel und in sehr schöner, fester Kletterei auf den aussichtsreichen Elferkopf mit Kreuz und Buch. Unkompliziert in den Sattel, dann über den beidseitig ausgesetzten Grasschrofengrat (I) auf einen Turm. Nun mit äußerster Vorsicht wenige Schritte im exponierten Steilgras nach links hinab und Querung nach rechts auf ein plattiges Band, welches man möglichst bald verlässt und über schöne, überwiegend feste Aptychenkalk-Kletterei in einer Steilrinne zum weiteren Grat absteigt. Über einige luftige Köpfe zu einem plattigen Klotz, der rechts mit Höhenverlust umgangen werden kann, aber in dieser Richtung vorteilshaft überklettert wird (kurze Stufe im Aufstieg III-, auf der anderen Seite problemlos). Etwas unterhalb der Scharte vor dem Liechelkopf schräg nach links über eine plattige, etwas gerölldurchsetzte Plattenrinne (II) zu einem Steilwandl knapp rechts der Gratkante mit einem uralten "Sicherungsdraht", welcher als solcher nicht mehr zu gebrauchen ist. In schöner, aber anspruchsvoller Kletterei (II+) auf den Grat und über Geröll und leichte Schrofen zum Gipfel des Liechelkopfs.