Gruppe: Hauptkamm
Route:
Vom Hölltörl über die Südflanke.
Schwierigkeiten:
Zwei Stellen II, sonst bis I+ in steilen, z.T. splittrige Schrofen und Gehgelände. Kaum Steinmänner, deshalb Orientierung nicht ganz einfach. Erfahrung in solchem Gelände unbedingt erforderlich.
Wissenswertes:
Der Grünstein als höchster Gipfel der Westlichen Mieminger Kette ist ein interessantes, aber rauhes und stellenweise etwas mühsames Ziel für den mit ursprünglichem Schrofengelände vertrauten Bergsteiger. Die Schwierigkeiten sind m. E. ingesamt etwas höher zu bewerten, als im Gebietsführer von Helmut Pflanzelt angegeben. Vom Gipfel großartige Aussicht nach Norden auf die Sonnenspitze, Drachensee und Wettersteinmassiv. Zudem gewährt der Grünstein aufgrund seiner Höhe weite Blicke in die Zentralalpen und nach Westen in die Lechtaler und Allgäuer Alpen. Der südlich des Hölltörls wenig aufragende Höllkopf ist ein auch für den Wanderer leicht erreichbares und lohnendes Gipfelziel, das sich vom Hölltörl ohne Mühe mitnehmen lässt. Route: Für die Orientierung unterhalb der Gipfelkrone ist es empfehlenswert, sich den mit einem Gipfelkreuz gezierten Gipfel bereits vom Hölltörl einzuprägen. Der Gipfel befindet sich östlich der vier ganz auffallenden Grattürmchen. Über das Schuttfeld etwas mühsam zu seinem höchsten Punkt am unteren Austrittspunkt der Riffelrinne empor. Gleich hinter der ersten Ecke wird die Rinne über eine niedrige Stufe nach rechts verlassen - von einer "rechten Rinne", wie im Gebietsführer angegeben, kann hier jedoch kaum eine Rede sein. Über Schrofen, Graspolster und Geröll auf den Rücken, welcher oben gegen die steilen Südwände des Grünsteins stößt. Hier nach links in einer gut gestuften Steilrinne (I+) auf einen steil abstürzenden Absatz und in einer Rinne weiter bergan, welche bald von einer übermannshohen Stufe unterbrochen wird. Sie wird entweder direkt kleingriffig erklettert (II+) oder links (ebenfalls II+) oder rechts (wahrscheinlich II) umgangen. Die Weiterverfolgung der Rinne wird etwas oberhalb erneut von einer Steilstufe (vermutlich III) erschwert. Deshalb vor der Stufe nach links in eine weiter schmale Steilrinne, welche mit guten Griffen und Tritten (II-) zum darüberliegenden Geröllfeld leitet, welches karartig von den Gipfelfelsen eingerahmt wird. Nun am günstigsten zunächst die Felstritte der linken Seite nutztend zu einem kleinen, in das Geröllfeld eingelagerten Rücken und über splittrige Schrofen zum schrofigen Gipfelaufschwung. Weiter entweder wie im Führer beschrieben nach rechts in die Schuttrinne und Querung zurück nach links in die von splittrigen Schrofen durchzogene Südwestflanke der Gipfelkrone oder, wenn die Verhältnisse die Schuttrinne nicht zulassen, direkt über die steilen, aber nirgends schwierigen Schrofen (I) dorthin (Route für den Abstieg einprägen). In der SW-Flanke über splittrigen Fels schräg nach rechts empor zum Gipfel des Grünstein. Ein Abstecher auf die Grünstein-Westschulter lohnt wegen den Nahblicken auf die Marienbergspitzen und Wamperter Schrofen, welche mit wilden Wänden ins hintere Schwärzerkar abstürzen. Anmerkung für den Abstieg: Nach Abstieg über das (obere) Geröllfeld, welches einige zügige Abfahrten zulässt, verfolgt man die trennende Rippe zwischen beiden Rinnen, welche wie im Aufstieg beschrieben den Steilabbruch der (im Abstieg) linken Rinne umgeht. Die rechts abzweigenden Hauptrinne dürfte wegen eines Steilabbruchs im mittleren Abschnitt ebenfalls nicht gangbar sein.
|